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Portrait Jan Ullrich


Jan wuchs bei seinen Eltern in Rostock auf. Seine ersten Anfänge im Radsport machte Jan, als er neun Jahre alt war. Er begleitete seinen Bruder zu einem Radrennen. Aus einer spontanen Idee heraus nahm er an dem Wettbewerb teil und gewann überraschend.

Wie bei vielen großen Sportlern war dies für Jan ein Schlüsselerlebnis: Er war vom Radsport begeistert und trat dem SG Dynamo Rostock bei. Er war ein großes Talent und so ließen die Talent-Scouts der DDR nicht lange auf sich warten: Mitte der 80er Jahre wechselte er zum SC Dynamo Berlin. Hier konnte er seinen ersten Erfolg als DDR-Jungendmeister erringen.

Im Jahre 1990 folgte dann noch einmal ein Wechsel an die Elbe zur RG Hamburg. Ab diesem Jahr nahm Jan Ullrich auch an der Radbundesliga teil. Ab hier begann sein stetiger Aufstieg, der wohl unvergleichlich im Radsport ist.

1994 wird Jan Ullrich in das "Team Telekom" aufgenommen. Im gleichen Jahr wird er Straßen-Weltmeister der Amateure in Oslo.
Im Jahr 1996 war es dann soweit: Jan Ullrichs erster Antritt bei der "Tour de France". Er wird auf Anhieb Zweiter in der Gesamtwertung.

1997 - das Glanzjahr des Merdingers: In diesem Jahr gewinnt Jan Ullrich die "Tour de France" und hievt sich damit in den Olymp der ganz Großen. Für seine Leistung wird Jan Ullrich mit dem Titel "Sportler des Jahres" geehrt. Er löste dadurch einen regelrechten Radsport-Kult in Deutschland aus.

Auch 1998 ist Jan Ullrich bei der "Tour de France" ganz vorn dabei: Er wird eine weiteres Mal Zweiter, genau wie in den Jahren 2000 und 2001.

Bei der Olympiade 2000 in Sydney erzielte Ullrichs die Goldmedaille im Straßenrennen und die Silbermedaille im Zeitfahren. Im August rangierte er als erster deutscher Radsportler auf Platz 1 der Weltrangliste.

2002 - das schwarze Jahr des Merdingers: Erst musste er die Teilnahme an der "Tour de France" aufgrund einer Knieverletzung absagen. Er machte aber auch außerhalb des Sports auf sich aufmerksam, wohl aus Frust der Knieverletzung: Er geriet in die Schlagzeilen, nachdem er in alkoholisiertem Zustand seinen Porsche gefahren und Fahrerflucht begangen hatte, was ihm einen Führerscheinentzug einbrachte. Damit sollte es aber nicht genug sein: Im Juli 2002 ist ein Doping-Test von Jan Ullrich positiv. Sein Vertrag mit "Team Telekom" wird aufgelöst und gegen ihn wird eine Wettkampf-Sperre bis zum März 2003 verhängt.

Dies sollte Jan Ullrich aber nicht schwächen -ganz im Gegenteil: Er wuchs an seinen sportlichen Rückschlägen und trainierte härter als je zuvor.

Im Januar 2003 unterschrieb Jan Ullrich einen Drei-Jahres-Vertrag beim Team Coast. Nach dem das Team in finanzielle Not geriet, wechselte er als Kapitän im Mai 2003 zum italienischen Team Bianchi. Das Team Bianchi entstand mehr oder weniger aus dem alten Team Coast, denn Fahrer, Material und Mechaniker blieben fast alle dabei.

Bei der "Tour de France" 2003 feiert Jan dann ein sensationelles Comeback: Er wird knapp hinter Lance Armstrong zum fünften Mal Zweiter. Und das mit einem Team das doch schon gespalten war wenn man an die spanische Fraktion denkt. Des weiteren hatte er wirklich keine gute Vorbereitung auf die Tour. Eine große Hilfe , grad in den Bergen war sicherlich der Spanier Felix Garcia Casas der wenige Wochen vor Tourstart erst noch verpflichtet wurde. Es war eine sehr spannende und knappe Tour, wie schon lange nicht mehr. Und mal ehrlich wer hätte solch ein Comeback von "Ulle" erwartet wenn man seine Knieverletzung, seine Sperre und die ganzen Querelen um das Team sieht.

Persönlich muß ich sagen das es einfach Wahnsinn war und Ulle es allen gezeigt hat. Mit seinem Willen und Ehrgeiz hat er es allen gezeigt. 2004 wird Jan wieder für das Team Telekom (T - Mobile) fahren. Er hatte mehrere Angebote aber entscheidend war neben dem Gehalt sicherlich die Mannschaftstärke des Teams.